La Gomera - Schwarze Schafe auf schwarzem Sand

Auf La Gomera gibt es kein Eißbein mit Sauerkraut wie auf Mallorca, sondern zum Beispiel einen deutschen Bio-Fleischer. Das ist der Unterschied. Die Besucher aus Deutschland tragen nicht Nike, sondern Birkenstock. Diejenigen, die schließlich die alternative Community prägen, laufen unter widrigsten Bedingungen demonstrativ barfuß. Die Hippies, Künstler, Freaks, die Esoteriker, die Alternativen und Vertriebenen prägen die Insel wie der schwarze Sand.

Landschaft - abwechslungsreich bis schwindelerregend

Auch an der Landschaft reizen mich die Flächen. Es gibt keinen rechten Winkel, was mich an Landschaften irritiert. Die Linien auf La Gomera verlaufen sich unscharf in weiter Ferne, oder unverhofft und scheinbar ziellos ziehen Wolken auf um Teile der Landschaft zu verdecken. Der Horizont über dem weiten Ozean ist oft so weit entfernt, dass keine Gerade mehr zu erkennen ist. Tiefe Schluchten, steile Hänge und große Felswände prägen die Landschaft auf Gomera, was meiner Suche nach Perspektivlosigkeit entgegen kommt. Schwindelerregende Aussichten durchsetzt von lieblichen Palmen.

Natura morta - tutta Vanità

Zu den anderen sozusagen leblosen Serien von Gestein, Gräbern und menschenleeren Städten gesellt sich nun diese neue Serie Natura Morta im besten Sinne des Wortes. Spinnweben, verwelkte Blätter, Verblichenes, bewegungslos, starr, Morbides, fast schon zu Staub verfallen, umgeben von Stille, Dunkelheit und Unkenntlichkeit, im Hintergrund grauer Fels vulkanischen Ursprungs. Die üppige Vegetation entlang des munter sprudelnden Bächleins im Baranco de Arure oder im Lorbeerwald lässt vereinzelt das Sonnenlicht bis auf die Erde dringen, so dass die Residuen des sprießenden Lebens einem Memento Mori gleich in Szene gesetzt werden. Ein nicht zu leugnender Hang zum Jenseitigen.

Felsen, Steine, Erde - vulkanische Energie

Auf den ersten Blick fällt einem nur der schwarze Sand auf. Die Präsenz des vulkanischen Gesteins ist recht unaufdringlich. Während normale Urlauber die Anwesenheit der vielen Hippies auf La Gomera auf die Abgelegenheit und die anstrengende Anreise, oder auch auf den von vielen als unattraktiv angesehenen schwarzen Sand zurückführen, wissen diese von geheimnisvollen Energien zu berichten, die dem vulkanischen Ursprung der Insel zu verdanken sind.